Vergangene Woche veröffentlichte der Kölner Stadt-Anzeiger einen Artikel über einen 82jährigen der obdachlos war und wieder wohnungslos ist. Seit ich in Köln lebe veröffentlichte meist der Kölner Stadt-Anzeiger, aber auch andere Medien ähnliche Beiträge. Über Einzelschicksale oder der von Familien und über Missstände bei der Versorgung derer mit angemessenem Wohnraum durch die Stadt Köln. Ich finde es gut das man das tut und das wird sich auf absehbare Zeit auch nicht ändern. Das man im Sinn einer sachlichen Berichterstattung auch die Stadt Köln zu Wort kommen lässt ist selbstverständlich nicht verwerflich.

Andererseits frage ich mich was diese wiederholende Berichterstattung über solche und ähnliche Schicksale soll, erreicht, wenn sich nicht endlich etwas konkretes ändert. Wenn man nicht hingeht und den Verantwortlichen in der Verwaltung der Stadt Köln, aber auch den politischen Gremien endlich die richtigen, gerne unbequeme Fragen stellt. Ich kann mir sehr gut vorstellen das sich viele Leserinnen und Leser des Kölner Stadt-Anzeiger auch diese Frage stellen. Gerade vor dem Hintergrund der bestehenden Haushaltssperre.

Im Artikel wird die Summe von 53 Euro genannt, die die Stadt für die Unterbringung an das Einfachhotel zahlt. Dazu muss man wissen das diese Pauschale pro Person und Übernachtung gilt. Was das heißt wenn zwei oder vier Menschen in einem Zimmer untergebracht sind könnt ihr euch selbst ausrechnen. Es gibt auch Hotels wo die Pauschale niedriger beziehungsweise höher ist. Über die entsprechenden Gebührenordnungen beschließen die politischen Gremien, sprich der Rat der Stadt Köln.

Das man bei entsprechendem Einkommen einen Eigenanteil für die Unterbringung zahlt ist in anderen Unterkünften des Hilfesystem, Wohnheimen, Betreutem Wohnen (BeWo), nicht anders.