Unter anderem mit der kölschen Linda, der Gründerin des Verein Heimatlos in Köln e. V. als Gast. Das Gespräch des Moderator mit ihr beginnt ab der Zeiteinstellung 40:33. In der Zeitleiste der dritte Punkt von links.
Unter anderem wegen zweier Punkte die sie anspricht, Angebote für obdachlose Frauen und Obdachlose mit Hunden, bin ich der Meinung das die Debatte die wir zur Zeit in Köln haben eine Farce ist. Ich rede von der Debatte um die zunehmende Verwahrlosung in der Stadt. Manche Akteure wollen hierfür bewusst Drogengebrauchende und Obdachlose dafür verantwortlich machen.
Zu einer sachlichen Debatte auf Augenhöhe, die ich persönlich im Umgang mit Obdach- und Wohnungslosen nicht erkenne, gehört auch das man andere Meinungen und Lösungen zulässt. Ungeachtet der eigenen und persönlichen Meinung. Trotzdem sollten vor allem die Sozialverwaltung der Stadt Köln und die politischen Gremien sich zurückhaltend äußern, lieber schweigen und sich zunächst selbst reflektierne. Da ihnen die Gründe, warum Obdachlose bestehende Hilfen nicht annehmen, seit Jahren bekannt sind. Auch die von Linda angesprochenen Punkte. Die sie in den vergangenen Jahren immer wieder in die Stadt und Politik kommuniziert hat.
Spätestens seit Anfang 2020 können sich die Stadt Köln und die Ratsfraktionen nicht herausreden es nicht gewusst zu haben. Denn seinerzeit wurde der Stadtarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenpolitik der Streetwork-Abschlussbericht Juni 2018 - Mai 2019 vorgelegt, einem Gremium in dem die Stadt Köln VertreterInnen sitzen hat und die Ratsfraktionen. Aus dem Bericht geht unmissverständlich hervor das manche Obdachlose zurecht den Mangel an Angeboten für obdachlose Frauen und Obdachlose mit Hunden kritisieren. Was machte man seitdem aus den Erkenntnissen? Nichts.
Wenn die öffentlichen Verwaltungen der Kommunen und die Parteien und ihre MandatsträgerInnen es ernst meinen mit der Überwindung von Obdach- und Wohnungslosigkeit, dann sollte eine konkrete Maßnahme die sein, dass man die Menschen mit einer Unterbringung versorgt die sich an ihren tatsächlichen Bedarfen orientiert und nicht an dem, was das Hilfesystem, Verwaltung, Politik und Armutsindustrie ihnen vorschreibt. Das heißt? Wenn die Menschen zur Fachstelle Wohnen der Stadt Köln am Ottmar-Pohl-Platz in Kalk gehen, muss es zukünftig darum gehen, ob sie
eine Unterbringung für sich alleine,
oder für ihren Hund und sich alleine,
oder als obdachlose Frau,
oder als obdachloses Paar
für sich brauchen.